Das Integrative Atmen ist eine sanfte verbindende Atemtechnik, die die Selbstwahrnehmung stärkt und die Lebendigkeit fördert. Die verstärkte Wahrnehmung macht aufmerksam auf innere Vorgänge, hilft körperlich-seelisch-geistige Blockaden zu erspüren und unterstützt deren Auflösung.
Der Atem führt in die Bereiche, von denen wir uns häufig abschneiden. Er macht Empfindungen, Gefühle und Bedürfnisse erfahrbar.
In der Akzeptanz dessen, was wir sind und brauchen, wirkt der Atem verbindend und heilend.
In diesem Erleben kann auch eine Verbundenheit über das eigene Wesen hinaus mit allem Lebenden erfahren und spirituelle Einsichten möglich werden.
Das Psychodrama zählt zu den erlebnisorientierten Psychotherapien. Die entscheidende Eigenart des Psychodramas besteht darin, dass die Anliegen der Klientin, des Klienten z. B. Konflikte und Problemsituationen, aber auch Wünsche, Hoffnungen und Visionen in Handlungsszenen umgesetzt, durchgespielt und nachbesprochen werden. Im Tun werden Erfahrungen und Lösungen deutlicher als im Gespräch. Schauspielerisches Talent ist für das Psychodrama nicht erforderlich.
Das Psychodrama findet vor allem in der Gruppentherapie Anwendung. Als Monodrama sind Elemente auch in der Einzeltherapie hilfreich und fördern den Zugang zum eigenen Erleben.
ist ein bindungsorientiertes körperpsychotherapeutisches Verfahren in Gruppen.
Dr. Daniel Casriel, amerikanischer Psychoanalytiker und Facharzt für Psychiatrie entwickelte diese gruppentherapeutische Methode in den 60iger und 70iger Jahren. Wesentliche Basis dieser Gruppentherapie sind die Prinzipien der therapeutischen Gemeinschaft.
Ursprünglich führte Casriel seelische Störungen auf mangelnde Befriedigung existentieller Grundbedürfnisse zurück. "Aus dieser Sichtweise hat der Mensch folgende psychosoziale Grundbedürfnisse: das Bedürfnis in Beziehungen anderen nahe und emotional offen zu sein; beim anderen geborgen zu sein; autonom zu sein; liebenswert zu sein; sich zugehörig zu fühlen, sich wohl zu fühlen und ein sinnvolles Leben zu führen" (Konrad Stauss in: Bonding Psychotherapie - Grundlagen und Methoden).
Bonding kommt aus dem Englischen und bezeichnet zunächst haltgebende, bindungsstiftende Begegnungen mit emotionaler Offenheit zwischen
Mutter/Vater und Säugling.
Im Idealfall verankert sich über den liebevollen Körperkontakt im Säugling das "Wissen", auf der Welt willkommen zu sein. Dieses "Körperwissen" ist ein wesentlicher Baustein für ein gesundes Selbstwertgefühl. Sind die Bedingungen weniger ideal, entwickeln wir schon früh Schutzhaltungen, die sich beeinträchtigend auf das Selbstwertgefühl und unsere Fähigkeit, unsere Beziehungen zu gestalten, auswirken können. Und so wird die "Burg des Kindes zum Gefängnis des Erwachsenen" (Dan Casriel)
Im Bondingtherapieprozess werden prägende Bindungsmuster der Kindheit aktiviert und dabei auftauchende Emotionen, körperliche Blockaden und lebenshemmende Einstellungen durchgearbeitet. In dieser Begegnung wird der Zugang zu tiefen seelischen Erfahrungen möglich, die körperlich, emotional und geistig Ausdruck finden. Wenn dies geschieht, kann der Teufelskreis von Beziehungssehnsucht und Beziehungsangst durchbrochen werden. Es entsteht Raum für Selbstfindung, für Selbstliebe und für aufrichtige lebendige Begegnungen und Beziehungen.
mehr zur Bonding-Psychotherapie: Konrad Stauss: Bonding-Psychotherapie, Grundlagen und Methoden, Neuauflage, Treditionsverlag Hamburg 2015
Mehr als alle Menschen brauchen gerade traumatisierte Menschen Schutz, Halt und Bedingungen, die im Gegensatz zur ursprünglichen traumatischen Erfahrung stehen. Das bedeutet den Aufbau von Sicherheit und Verlässlichkeit in den Bereichen des Lebens wie Beziehungen, materielle Existenz, psychische und körperliche Gesundheit.
Sicherheit bringt es auch, die Folgen traumatischer Erfahrungen als Überlebensmuster zu verstehen und als Anpassungsleistungen des Organismus, insbesondere des Gehirns an erlebte existentielle Bedrohung.
In der Traumatherapie wird zwischen stabilisierender Unterstützung und einer dosierten Aufdeckung von traumatischen Erfahrungen (Traumaexposition) unterschieden.
Körper- und Wahrnehmungsübungen, heilende, stärkende Imaginationen und Rituale nach Dr. Luise Reddemann, das Einüben von Überflutungsstops sowie das Einorden der Folgen traumatischer Erfahrungen als Überlebensmuster sind Beispiele stabilisierender Verfahren in der therapeutischen Begleitung traumatisierter Menschen.
Je nach Integrationsfähigkeit und Wunsch der Klientin/des Klienten, kann eine dosierte Bearbeitung des Traumas durch Traumaexposition initiiert werden.
Ziel ist es für beeinträchtigende und schädigende Überlebensmuster neue schützende Alternativen zu entwickeln und der traumatischen Erfahrungen in der Lebensgeschichte einen Platz zuzuweisen, von dem aus sie nicht mehr das ganze aktuelle und zukünftige Leben der Betroffenen bestimmen.
Rituale sind stilisierte Folgen von Handlungen, die uns unterstützen, uns zu sammeln und unsere Energie auf persönliche und/oder gemeinschaftliche Ziele zu konzentrieren.
Dadurch werden Rituale tiefe Botschaften an die Seele.
Diese Botschaften werden unterstützt durch die Anwesenheit von Zeug/innen.
In der therapeutischen Einzel- oder Gruppenarbeit bieten sich Rituale an, um eine Reifung zu würdigen und/oder um sich Ermutigung, Klarheit und neue Impulse für den eigenen Weg zu holen. Rituale können Wendepunkte im Leben vorbereiten oder einen Lebensabschnitt abschließen. Sie wirken heilsam, bringen Stärkung und neue Impulse.